Den Namen erhielt Pustevny nach den Eremiten, die hier zu der Zeit der hochbarocken Frömmigkeit Mitte des 18. Jahrhunderts lebten. Bis dahin war Pustevny (und das gesamte Radhošť-Gebirgsmassiv) eine schwer zugängliche und wenig besuchte Gegend, wenn man einmal von den Bewohnern der Berghütten und den gelegentlichen Besuchern absieht, die an den Berghängen Beeren pflückten. Gesellschaftliche Ereignisse religiöser Natur auf dem Radhošť (und damit auch in Pustevny) wurden erst in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Zusammenhang mit den barocken Bemühungen verzeichnet, die abgelegensten und unzugänglichsten Orte – und so auch den Berg Radhošť – mit Attributen des Christentums zu versehen.
Bedeutende Daten aus der Baugeschichte am Radhošť
- 1735 Herstellung des Radhošť-Kreuzes
- 1768 (?) Bau einer Holzkapelle
- 1805 Errichtung eines Steinkreuzes (Wiederaufbau 1808)
- 1891 Bau der ersten Touristenherberge „Pustevňa“ in Pustevny
- 1894 Eröffnung der zweiten Herberge „Šumná“
- 1894 Aussichtsturm „Cyrilka“
- 1897–1899 Bau des Restaurants Libušín und des Hotels Maměnka (Details zu den Gebäuden finden Sie unten)
- 1898 Einweihung der Kapelle der Heiligen Cyrill und Methodius
- 1899 Bau des Glockenturms nach einem Entwurf von D. S. Jurkovič
- 1906 Bau der Straße von Trojanovice nach Ráztoka und 1911 Verlängerung der Straße bis nach Pustevny
- 1926 Eröffnung der Dr.-Edvard-Parma-Berghütte „Tanečnica“
- 1931 feierliche Enthüllung der Radegast-Skulptur und der Statuen von Cyrill und Methodius
- 1933 Eröffnung des Hotels „Radegast“
Ein Wahrzeichen von Pustevny ist der Komplex prächtiger Jugendstilgebäude des slowakischen Architekten Dušan Samuel Jurkovič sowie des Baumeisters Michal Urbánek. Seit 1995 unterliegt der Komplex der Verwaltung des Walachischen Freilichtmuseums in Rožnov pod Radhoštěm und ist heute eines der Areale des Nationalen Freilichtmuseums. Konkret sind das die Holzgebäude Libušín und Maměnka, die nach und nach von dem vaterländischen Touristenverein Pohorská jednota Radhošť (PJR) im volkstümlichen Stil erbaut wurden.
Es waren die Mitglieder des Frenštáter Vereins „PJR“, des ältesten tschechischen Touristenvereins, die die Attraktivität von Pustevny in der Nähe des Berggipfels Radhošť erkannten. Ihr Ziel war es, abgelegene Orte in den Beskiden zugänglich zu machen, Wanderwege zu markieren und vor allem ein Netz von Berghotels und -herbergen zu errichten. Bald nach seiner Gründung 1884 kaufte der Verein 1886 von der Vogtin Apolena Malinová aus Prostřední Bečva das Grundstück „Krabičanky“ in der Nähe der bereits baufälligen Einsiedelei. 1891 wurde dort die erste Touristenherberge in Pustevny errichtet. Es war ein ebenerdiges Holzhaus mit 16 Betten, einer Schenke und einem gemeinsamen Schlafsaal. Heute ist es ein Teil vom Libušín; ursprünglich war es jedoch ein separates Gebäude.
Die Mitglieder des PJR wandten sich dann an das Baubüro Michal Urbánek in Vsetín, dessen damaliger Mitarbeiter, der junge angehende Architekt Jurkovič, im Stil des sogenannten volkstümlichen Jugendstils arbeitete. Dieser entwarf zwei weitere Berghütten, Libušín und Maměnka.
Der aktuelle Betreiber der Gebäude Libušín und Maměnka in Pustevny ist die Gesellschaft Beskydy 4 all, s.r.o. Alle Informationen zu Betrieb, Angebot und Leistungsumfang sowie zu den Öffnungszeiten finden Sie hier.