Geschichte und Entstehung des Museums
In der Vorgebirgsstadt Rožnov pod Radhoštěm, die sich am Fuße der Beskiden erstreckt, befindet sich das Walachische Freilichtmuseum, das erste und bis in die 1970er Jahre einzige Museum dieser Art in Tschechien. Für seine Gründung setzten sich Mitglieder des Museumsvereins Rožnov ein, insbesondere die Brüder Alois und Bohumír Jaroňek. Schon vor dem Ersten Weltkrieg legten sie Pläne vor, einige Blockwerkbauten in den Stadtpark zu übertragen. Ihre Ziele erreichten sie jedoch erst bei den Vorbereitungen eines Folklore-Festivals 1925. Damals wurden zwei Blockwerkhäuser von dem Rožnover Stadtplatz sowie andere kleinere Bauwerke auf einer Lichtung im Kurpark wieder aufgebaut, und zwischen ihnen fand das prächtige Folklorefest „Walachisches Jahr“ statt. Damit wurde der Grundstock des „Holzstädtchens“ gesetzt, das nach und nach um weitere Holzbauten erweitert wurde, und zugleich wurde ein einzigartiges neues Museum gegründet – das Walachische Freilichtmuseum.
Bereits den Gründern war bewusst, dass der städtische Teil des Museums nicht ausreichend die Lebensweise in der gesamten Walachei darstellt, und strebten daher die Umsetzung eines Dorfareals an. Das Vorhaben zur Errichtung des Walachischen Dorfes entstand in den frühen 1950er Jahren, und ein Jahrzehnt später begann der Bau der ersten gezimmerten Häuser und Wirtschaftsgebäude auf der Rožnover Schlagflur namens Stráň. Das Ziel war es, ein möglichst wahres Bild des walachischen Dorfes inmitten der urigen walachischen Kulturlandschaft zu schaffen.
Anfang der 1980er Jahre wurde das Holzstädtchen und das Walachische Dorf um ein drittes, technisches Areal namens Mühlental mit funktionsfähigen historischen mit Wasserkraft betriebenen Anlagen ergänzt.
Zum letzten, vierten Museumsareal wurde 1995 das Nationale Kulturdenkmal Pustevny mit einem Glockenturm und den Gebäuden Maměnka und Libušín, die Ende des 19. Jahrhunderts nach den Entwürfen des Architekten Dušan Samo Jurkovič erbaut wurden.
Bis heute werden die Komplexe ständig um weitere historische Gebäude erweitert, die das malerische Bild der traditionellen Walachei vervollständigen. Das Bild wäre jedoch ohne das Leben in dem Museum nicht vollständig. Das wichtigste Merkmal der aktuellen Ereignisse in den Arealen ist die gezielte Bemühung, sie mit Innen- und Außenausstellungen, Präsentationen von traditionellen Verfahren des Hand- und Hauswerks sowie der Landwirtschaft, von Volkskunst, Brauchtum und Folklore zu beleben. Damit erfüllt das Walachische Museum den Nachlass seiner Gründer, die es zu einem gelebten Museum machen wollten.